Samstag, im Panoramarestaurant auf der Alpgschwänd: ich trinke meinen Kaffee und lasse den Blick über den Vierwaldstättersee, die Rigi und den Bürgenstock schweifen. Die Sonne dringt langsam zwischen den Wolken durch. Ich geniesse die Natur und die Stille. An diesem Tag will ich mich einfach treiben lassen und spontan gerade das machen, wonach mir ist. Und damit bin ich in dieser Region genau richtig. Ganz nach Lust und Laune kannst du dich hier im Klettern üben, wandernd die Natur geniessen, zwischen den Bäumen baumeln oder ein altes Kunsthandwerk entdecken.
Ein Ausflug auf die Alpgschwänd lohnt sich vor allem bei regenfreiem Wetter. Du solltest gutes Schuhwerk (Sneakers genügen) dabei haben und eine vollgeladene Kamera. Optional bringst du alles mit, was du unterwegs auf den Grill schmeissen möchtest.
Von der Alpgschwänd auf die Fräkmündegg
Hergiswil NW, die Energiestadt, die direkt am Vierwaldstättersee liegt, erreichst du bequem mit dem Zug. Von hier aus spazierst du ca. eine Stunde hinauf Richtung Talstation der Alpgschwänd. Oben auf der Alpgschwänd befindet sich das erwähnte Panoramarestaurant. Ich habe mich danach auf den Weg Richtung Fräkmüntegg gemacht. Die Wanderung dauert ungefähr 40 Minuten und ist auch ohne grosse Kondition gut machbar.
Auf der Fräkmüntegg kannst du deine Grenzen im Seilpark suchen. Er bietet zehn verschiedene Parcours mit je sechs bis elf Stationen.
Lieber festen Boden unter den Füssen? Dann ab zur längsten Rodelbahn der Schweiz, die sich 1350 Meter den Berg runterschlängelt.
Wer es etwas weniger actionreich möchte, kann auch einfach das Panorama geniessen oder mit der Luftseilbahn, dem sogenannten «Dragon Ride», auf den Pilatus fahren.
Speisen unter dem Drachen
Für den kulinarischen Part empfehle ich dir die Drachenalp. Hierbei handelt es sich um einen Platz auf dem Fräkmüntegg, der durch ein grosses Holzdach geschützt ist.
Seinen Namen hat der Ort aufgrund der Form des Daches, die an Drachenflügel erinnert (leider nicht, wie ein Freund von mir meinte, durch eine haarsträubende alte Sage mit heroischem Kampf gegen ein altes Ungeheuer). Auf der Drachenalp hat es diverse Grillstellen, auf denen du deine mitgebrachten Speisen grillierst. Falls du lieber ohne Picknick im Rucksack reist, deckst du dich am integrierten Kiosk mit Fleisch, Kartoffeln, Gemüsespiessli und Getränken ein. Grillieren musst du aber in beiden Fällen selbst.
Nächtigen zwischen den Bäumen
Wenn du, wie ich, einmal in einem Baumhaus übernachten möchtest, bietet die Fräkmüntegg eine zusätzliche Besonderheit: Es gibt zwar keine klassischen Baumhäuser, aber es gibt Baumzelte, sogenannte «Tree Tents». Diese Zelte werden knapp über dem Boden zwischen die Bäume gespannt und bieten zwei bis drei Personen Platz zum Übernachten.
Ein Kultur-Tipp zum Schluss
Mit der Pilatus-Bahn ab der Fräkmüntegg erreichst du in 30 Minuten Kriens, wo du den Bus nach Luzern nimmst.
Falls dein Hunger nach Aktivitäten noch nicht ganz gestillt ist, musst du in Hergiswil unbedingt die Glasi besuchen. Seit mehr als 200 Jahren zeigen Glasbläser, was mit viel Talent, Geduld und einem heissen Ofen alles möglich ist. Früher wurden hier Lehrlinge ausgebildet. Heute ist eine solche Ausbildung nur noch im Ausland, beispielsweise in Deutschland, möglich.
In der Glasi kannst du dich im Fabrikladen mit Vasen, Schalen, Trinkgläsern eindecken (made in Switzerland garantiert) und das dazugehörige Museum besichtigen. Die Glasi-Bar ist der ideale Ort, um den Tag bei einer Erfrischung und einem kleinen Snack ausklingen zu lassen.
Du siehst, langweilig wird es hier nicht.
In diesem Sinne – ein Hoch auf die Zentralschweiz!
Naemi
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